Themen
Mithilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern betreuen wir seit über 30 Jahren Kulturlandschaft und ausgewiesene Schutzgebiete in Haan und Gruiten, wie die ehemaligen Kalksteinbrüche Grube 7 und Grube 10 mit ihren unter Schutz stehenden Kalkmagerrasen, Amphibienlaichgewässern und Lebensräumen für Zauneidechsen und zahlreiche wärmeliebende Insektenarten.
Und auch politisch zeigen wir Engagement: Wir sind im Beirat zum Umweltausschuss des Kreises Mettmann vertreten. Als sogenannter „Träger öffentlicher Belange“ nimmt der Verein zudem Stellung zu vielen Planungsvorhaben und versucht damit der weiteren Umweltzerstörung, dem massiven Flächenverbrauch, dem Klimawandel und Artensterben entgegen zu wirken.
Im folgenden sind Themen aufgelistet, die uns besonders wichtig sind.
Insektenprojekte
Zur Stärkung der Insektenvielfalt arbeitet die AGNU daran, ein Netz aus einheimischen WildblumenOasen in privaten Gärten, öffentlichem Grün und auf Betriebsgeländen zu etablieren. Im Rahmen jährlicher Aktionen verteilen wir Wildblumen-Samenpakete an Naturinteressierte Menschen in Haan und Gruiten.
Nistkastenpflege
Unsere Kulturlandschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Struktur verloren und es wird für höhlenbewohnende Vogelarten wie Eulen, Hohltauben oder Dohlen und auch für unseren bekanntesten Bilch, den Siebenschläfer, zunehmend schwieriger, geeignete natürliche Nisthöhlen als Schutz und für die Jungenaufzucht zu finden. In unseren Städten machen wir unsere Häuser „dicht“, es fehlt gegenüber früheren Zeiten an Brutnischen und Einschlupflöchern für Rotschwanz, Haussperling, Mauersegler, Schwalben und Fledermäuse. Die Platzierung von Nisthilfen ist eine der Maßnahmen, die hier unterstützen kann.
Streuobstwiesen
Obstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen sind ein erhaltenswertes Element unserer Kulturlandschaft. Insbesondere bei älterem, höhlenreichem Baumbestand haben Obstwiesen einen hohen ökologischen Wert als Lebensraum für viele geschützte und gefährdete Tierarten. Eine fachgerechte Mahd der Obstwiesen zum richtigen Zeitpunkt fördert die Insektenvielfalt. Eine köstliche Obsternte ist der Lohn für unseren ehrenamtlichen Einsatz.
Amphibienschutz
Kröten begegnen auf ihren jährlichen Wanderungen vielen Gefahren, allen voran den Autos auf unseren Straßen. Zum Zeitpunkt der Krötenwanderung im Frühling betreut die AGNU zwei Krötenzäune zwischen Osterholz und Hermgesberg. Ein ganzes Team von freiwilligen Helfern – Kinder wie Erwachsene – stellt sicher, dass die Fangeimer entlang der Zäune täglich morgens und abends kontrolliert werden und die Amphibien den gefahrlosen Weg zu ihren Laichgewässern im Düsseltal finden.
Artenreiches Dauergrünland
Duftendes Wiesenheu, wo gibt es das noch? Seit 2018 hat die AGNU eine ca. neun Hektar große Ausgleichsfläche zwischen der Hofschaft Kriekhausen, der Autobahn A46 und dem Industriegebiet am südlichen Rand von Gruiten gepachtet. Dort ist die Entwicklung einer „Ökowiese“ im Gang, die als artenreiches Dauergrünland entwickelt und für den Insekten und Feldvogelschutz optimiert wird. Ein Meer von Margeriten, Lichtnelken und anderen Wiesenblumen – die Insekten sind begeistert.
Ökologischer Waldumbau
Im Osterholz in Gruiten betreut die AGNU ein etwa 25 Hektar großes Waldstück, in dem wir Maßnahmen naturnaher Waldwirtschaft und Naturschutzkonzepte durchführen. Fichtenbestände werden in Laubholz-Mischbestände umgewandelt. Einige Bereiche werden der Natur überlassen, so entsteht eine abwechslungsreiche und mosaikartige Zonierung, die vielen verschiedenen Arten und Organismen Lebensraum bietet. Gefällte Bäume werden in der Regel waldbodenschonend mit Rückepferden herausgezogen.
Artenschutzturm
Natur- und Denkmalschutz vereint:
An der Ellscheider Straße zwischen Haan und Gruiten steht der AGNU-Artenschutzturm „Elp“. Der unter Denkmalschutz stehende, 1912 erbaute Trafoturm wird heute als Artenschutzturm für Eulen, Falken und Fledermäuse genutzt.
Ein Beispiel dafür, wie wir gebäudebewohnende Tierarten im Siedlungsbereich unterstützen können.
Pflanzenschutz
Die AGNU kümmert sich um die hier wachsenden heimischen Orchideenarten, um seltene, geschützte Pflanzen und um seltene Pilzarten. Die Bestände werden regelmäßig kartiert und überwacht. Mittels jährlicher Pflegemaßnahmen versuchen wir den Lebensraum der Pflanzen zu erhalten. Dazu gehören sowohl die Mahd der Wiesen und das Abtragen des Schnittguts als auch der Rückschnitt des Pionierbewuchses um genügend Lichteinfall zu gewährleisten.
Artenvielfalt
Unsere Arbeitseinsätze orientieren sich an den Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann, an Empfehlungen der Biologischen Station (Haus Bürgel) und werden mit Umsicht ausgeführt, denn der Erhalt der Artenvielfalt ist für uns Naturschützer grundsätzlich das oberste Gebot.