Antwort auf Kiebitz-Artikel – Handy & Co
Die persönliche Strahlenbelastung zu minimieren, um mögliche, aber bisher nicht erkannte gesundheitliche Risiken gering zu halten: Damit beschäftigt sich ein Artikel des Haaner Aktivisten Gerrit Krause, als Erwiderung auf den Artikel von Bert van Dijk im Kiebitz 1/13: Handy & Co
Ein Kommentar auf eine Antwort
Bert van Dijk
Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich im Kiebitz Beiträge über Themen, die etwas mit (elektrischer) Energie zu tun haben. Ich versuche darin Energiephänomene für Energielaien auf verständliche Weise zu erklären. Auch „Handy und Co“ war ein Beitrag über Energie(verbrauch). Wenn Herr Krause aus dem 2. Satz in diesem Beitrag auf meinen „Wissenstand“ – er meint wohl „Unwissenstand“ –schließt, ist das absurd, abwegig und vermessen. Dieser Satz bezieht sich ganz klar auf Aufregung und Proteste, die in der Bevölkerung entstanden, wenn eine Mobilfunkantenne in ihrer Nachbarschaft installiert wurde.
Ein konkreter Fall passierte vor ca. 20 Jahren in Haan Thienhausen. Eine Mobilfunkantenne wurde auf ein Hochhaus montiert. Die verunsicherten Anwohner bildeten eine Art Kommission, die die Proteste koordinierte, ich habe in dieser Gruppe mitgearbeitet. Wir haben uns in die Problematik der elektromagnetischen Strahlung eingearbeitet, Pressearbeit geleistet, Geld gesammelt, Anwälte bemüht, Messungen durchführen lassen und bei der Stadt protestiert. Dies alles hat, wie so in anderen Orten und Stellen auch, nichts gebracht, die Antenne wurde in Betrieb genommen und strahlt noch immer. Dass die damaligen Verunsicherten jetzt ungehemmt Handy und andere elektromagnetisch strahlende Geräte benutzen, schließe ich aus dem Verhalten einer Person in Thienhausen, die damals gegenüber einer überregionalen Zeitung erklärte, dass sie durch die von dieser Antenne ausgehende Strahlung unter chronischen Kopfschmerzen litt. Heutzutage gibt sie an und schwärmt über ihre WLAN Anlage, die es ihr möglich macht, im ganzen Haus auf diverse Geräte zuzugreifen. Aus der Tatsache, dass in Deutschland statistisch fast jeder ein Handy besitzt schließe ich, dass Handy und Co sich durchgesetzt haben – trotz alle Warnungen.
Dass Mobilfunkkritik wenig in der medialen Öffentlichkeit präsent ist, bestätigt der Autor selbst auch. Dass es Kritiker gibt, die vor mit elektromagnetischen Strahlen verbundenen Gefahren warnen, ist mir sehr wohl bekannt, ich gehöre ja selbst dazu und benutze kein Handy und habe auch sonst keine Strahlenquellen außer Mikrowelle im Hause.
Übrigens kann der Beitrag von Herrn Krause keine Antwort sein auf meinem Artikel „Handy und Co“ im Kiebitz da es hier nur um elektrische Energie geht und Herr Krause über elektromagnetische Strahlung schreibt. Es ist eine Antwort auf einer ungestellten Frage.
Hallo Bert & Liebe alle
Naturschutz und Verbraucherschutz sind Themen bei denen man flott in emotionales Fahrwasser kommt, das betrifft sowohl die zermürbende klassische Naturschutzarbeit (Landschaftswarte!, Vogelschützer), die politisch aktiven in den verschiedenen Gremien (Landschaftbeirat, Biostation, ) als auch die Verbraucherschützer, Mobilfunk- und Anti-Atom-Aktivisten.
Der Kiebitz ist als Druckerzeugnis ein Auslaufmodell, falls sich nicht doch noch ein Nachfolger für den Chefredakteur findet. Wir werden also zukünftig via Webseite schneller berichten und wie bisher auch das meiste +/- unredigiert ins Netz stellen, was so angeliefert wird.
Ich freue mich auf inhaltlich spannende Artikel und gelassene Kommentare von Euch allen!
Liebe AGNU,
ist das Euer Ernst?
Ein Medium, dass sich seit Jahren mit den verschiedensten Themen im Bereich Umwelt- und Naturschutz beschäftigt lässt einen solch modernen Hokuspokus fast unkommentiert?
Ich habe den Leserbrief mit erschrecken gelesen!
Der Anfängerbaukasten für Rhetorik und Aktivistengeschwafel wurde hier wohl bis zum letzten Satzzeichen bemüht.
Ein anfängliches ergötzen an einem angeblichen Unwissen des Autors wird von nicht belegten Zahlen angeblicher Studien verfolgt um im Aufbau eines Schutzwalls zu enden.
Wer sind „tausend Umweltmediziner warnen vor mehr als 40 Krankheitssymptomen“ im Zeitalter der Plagiatsvorwürfe und der unabsichtlich vergessenen Quellenangaben?
Und woher kommen „steigende „Burn-out“-Inzidenz“? Das gehört wohl ins Reich der hübsch gefälschten Statistiken à la „Personen die der Homöopathie gegenüber offen sind leben länger“. Die Kausalität sollte hier schon ehrlich betrachtet und dem Leser ohne fundiertes Grundwissen offengelegt werden!
Und als letztes von drei Beispielen: „Diese Nichteindeutigkeit ist ein wunderbares Schutzschild vor Angriffen der Kritiker.“! Ja genau – so habe ich als Kind schon dagesessen: „Nein Papa – die 5 in Mathe kommt nur durch eine wirklich ungünstige Konstellation von Mars und Jupiter“. Derartige Herangehensweise zum Schutz der wenig belastbaren Behauptungen sollte man den Kirchen überlassen – die haben Jahrhunderte lange Erfahrung darin.
Macht Euch stark für Eure Glaubwürdigkeit und kämpft für ehrliche Auseinandersetzungen!
Alles andere sorgt dafür, dass auch die grüne Themen im Sog des „Ökoterrorismus“ an Bedeutung verlieren!
Beste Grüße,
Hans Wümmer
Lieber Hans Wümmer,
die Artikel im Kiebitz geben zuerst einmal die Meinung des Autors wieder, können aber durchaus die Meinung der Kiebitz-Redaktion oder/und der AGNU widergeben (müssen es aber nicht). Das gleiche gilt auch für Leserbriefe, die wir im Allgemeinen unkommentiert veröffentlichen. Dabei sollten wir es auch in Zukunft belassen.
Im aktuellen Fall hat Bert van Dijk schon Stellung bezogen. Eine weitere Stellungnahme der Kiebitz-Redaktion oder der AGNU könnte auch keine weiteren Argumente bringen. Und ich denke, dass gerade die AGNU durch das offene Diskutieren unterschiedlicher Meinungen große Glaubwürdigkeit beweist.