Lebensraum der Kreuzkröte
Die Kreuzkröten aus der Grube 7 haben sich nach meiner Einschätzung wegen der nicht mehr passenden Gewässerstruktur schlicht und einfach verzogen. Dabei legen die Tiere manchmal viele Kilometer zurück, wie sich das für Pionierarten gehört.
Der Juni 2016 ist schon fast rum, und endlich kommt so etwas wie Sommerwetter auf. Ein kleiner Trost: Nicht für alle Tierarten war das Wetter der letzten Wochen schlecht. Die Kreuzkröte Bufo calamita ist eine Pionier-Art, die für ihre Vermehrung unbedingt auf temporäre, also austrocknende Gewässer angewiesen ist. Stark mit Pflanzen bewachsene Stillgewässer, in dem Libellenlarven und andere Amphibien wie dem Erdkröte ablaichen, werden von Kreuzkröten gemieden.
Hier noch mal rasch ein paar Bilder zur ewig währenden Diskussion über die Kreuzkröte und ihr ehemaliges Vorkommen in der Grube 7 in Haan. Die Fotos stammen aus der Wahner Heide, wo die Kreuzkröte riesige kopfstarke Vorkommen hat, könnten in gleicher Weise von Industriebrachen im Ruhrgebiet und in Betrieb befindlichen Steinbrüchen und Sandgruben (z.B. Erkrath-Bruchhausen) stammen. Durch die starken Niederschläge der letzten Wochen stehen dort große Pfützen an vielen Stellen, wo normalerweise überhaupt kein Gewässer vorhanden ist. Dort haben offenbar in den letzten Wochen die Kreuzkröten abgelaicht.
Und mit ein bisschen Wetterglück werden an solchen Pfützen viele Quappen auch die Metamorphose erreichen: Bufo calamita hat eine extrem kurze Entwicklungszeit von nur 3-10 Wochen von der Eiablage bis zum Verlassen des Wassers.
Aktuell sind im Umfeld von Haan auf der Gleisbrache in Vohwinkel kleine, neu angelegte Teiche besiedelt worden Und übrigens einige Großbaustellen in Düsseldorf, wo die letzten Nachweise schon viele Jahre zurücklagen.