Der BRW setzt Zeichen für den Insektenschutz
Sicherlich nicht zu vergleichen mit der 7,5 ha großen, von der AGNU Haan gepflegten Ökowiese Kriekhausen, aber ein ebenso begrüßenswertes Zeichen für den Insektenschutz in und um Gruiten: Das neue Wildstaudenbeet vor der Hauptverwaltung des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW) ist angelegt!
In den vergangenen Wochen hatte der Wasserverband eine geschätzt 30 Quadratmeter große, sonnenexponierte Teilfläche der Wiese unmittelbar vor seinem Verwaltungsgebäude in der Düsselberger Straße in Gruiten in ein Wildstaudenbeet umgestaltet. Dazu wurde der Oberboden samt Grasnarbe entfernt und durch ein nährstoffarmes Substrat aus Kalksteinschotter mit geringer Kompostbeimischung ersetzt. Als Initialpflanzung wurden verschiedene, meist trockenheitsliebende heimische Wildstauden auf der Fläche gepflanzt. Von Wegwarte und Schwarzer Königskerze über Wiesenstorchenschnabel, Flockenblume und Wiesenwitwenblume bis hin zu Natternkopf und Gemeiner Odermennig ist alles dabei, um nur einige der fachmännisch ausgewählten ein- und mehrjährig wachsenden Wildpflanzen zu nennen. Und da die Insekten und insbesondere die Wildbienen vermutlich nicht lange auf sich warten lassen, wurde die passende Wildbienennisthilfe am Rande des Wildstaudenbeetes gleich mit aufgestellt.
Ein paar Meter weiter, an der „BRW-Villa“ in der Bahnstraße, wird auch für den Insektenschutz gearbeitet. Hier hatten Mitarbeiter des BRW, die über die Woche dienstlich für den Gewässerschutz und für eine ökologische Gewässerentwicklung im Verbandsgebiet zuständig sind, bereits im Frühjahr einen kleinen Blühstreifen im Bürogarten angelegt, der Insekten und Vögeln, wie aktuell dem Distelfink, Unterschlupf und Nahrung bietet. In einer kleinen „Nach-dem-Feierabend-Aktion“ wurde nun auch noch die restliche Wiese rund um das Bürogebäude komplett CO2-neutral mit der Handsense gemäht und das Mahdgut mit tatkräftiger Unterstützung der AGNU mit dem Handrechen abgeräumt. Mit dem Ziel, durch leicht geänderte Pflege über die Jahre eine artenreichere Blühwiese zu entwickeln. Der zweite Mahdtermin Ende September / Anfang Oktober wurde schon ins Auge gefasst, dann sicherlich mit dem passenden Feierabend(malz)bier für die Männer an Sense und Rechen.
Die Aktionen des BRW zeigen sehr gut, dass auch auf kleinen Flächen im Siedlungsbereich und mit vertretbarem Aufwand sinnvolle Beiträge zum Insektenschutz geleistet werden können. Die AGNU freut sich sehr, dass der BRW hier mit gutem Beispiel vorangeht und wird die weitere Entwicklung des Wildstaudenbeetes mit Interesse verfolgen. Und: Wir hoffen auf zahlreiche Nachahmer im öffentlichen sowie privaten Bereich, denn jeder Quadratmeter für die Natur zählt!
AGNU Haan e.V., Uwe Rabe, 13.07.2019