Foto: Sigrid van de Sande
Foto: Artur Mikołajewski, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Braunkehlchen

Für Vogelliebhaber in unserem Kreis ist es schon ein Glücksfall, einmal ein Braunkehlchen zu Gesicht zu bekommen – am ehesten, wenn es im April/Mai durch die Lande in sein europäisches Brutgebiet zieht oder eben gegen September wieder zurück nach Afrika. Das Braunkehlchen ist ein braun-weiß-schwärzlich gefiederter hübscher Vogel mit auffallendem creme-farbenen Augenstreif, das Weibchen etwas weniger farbig.

Stets munter, sitzt es gern auf erhöhter Warte und schaut von dort nach Spinnen, Würmern oder Käferchen, springt herunter, hüpft dort noch ein wenig unten herum, um dann schnell wieder zu seinem Ausguck zurück zu fliegen.

Wir hatten in Haan vor wenigen Jahren Besuch von einem Braunkehlchen auf der Wildwiese der AGNU bei Krieckhausen. Da saß es auf einer Heurolle und schien sich sehr wohl zu fühlen, zu fressen gibt es dort reichlich!

In meinem alten „Brehms Tierleben“ zählt das Braunkehlchen zu den häufigsten Wiesenvögeln. Das ist sehr lange her! Es wird heute in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ eingestuft.
Warum ist es so selten geworden? Wie bei zahlreichen anderen heimischen Vogelarten ist der Rückgang der Insekten einer der Hauptgründe. Die bevorzugten Lebensräume des Braunkehlchens sind offene Landschaften mit krautreichen Wiesen, Hecken, Gräben, Heiden und Mooren. Dazu braucht es Sitzwarten, Zaunpfähle oder höhere Büsche – wie auf dem nebenstehendem Foto einer Land-schaft in Sachsen-Anhalt. Solche Landschaften sind bei uns eben selten geworden.

Sein Verbreitungsgebiet ist neben Mitteleuropa hauptsächlich Skandinavien und Russland.