10 Jahre Pflege auf der Kuppe des Sandbergs
Ein Einsatz im „feindlichen Ausland“ auf Hildener Gebiet, umfangreiche Abstimmungen mit dem dortigen Grünflächenamt und der Biostation, dazu eiskalte 14 Minusgrade morgens um halb 9: Die Randbedingungen für den Pflegeeinsatz hätten besser sein können. Trotzdem ließen sich gut 20 Naturschutzaktivisten am frostigen Samstagvormittag nicht davon abhalten, den Heideschutz auf dem Sandberg ein Stück voranzubringen.
Nur mal zur Erinnerung: Im Dezember 2002 war die AGNU zum ersten Mal dort oben zugange, auch damals schon mit Mitarbeitern der Biostation. Die Entwicklung der Sandberg-Kuppe kam in den Folgejahren halbwegs in Schwung, große Heideflächen wurden eingezäunt, die AGNU war 2003 in der Feuchtheide am Südhang und 2004 in dem kleinen Moor am Taubenberg aktiv, auch am Südhang des Sandbergs fand noch ein Einsatz in der Feuchtheide statt. Die eigentliche Pflege machen dort aber seit Jahren die Schafe und Ziegen von Franz Eickermann, die seit 2002 im kreisübergreifenden Schafbeweidungsprojekt die Naturschutzgebiete Ohligser Heide, Hildener Heide und Further Moor beweiden.
Damit wars aber nicht getan, die Ampel bei Biotopentwicklung in der Hildener Heide stand immer noch auf Orange: „Schlechter Zustand“. Bei der Sicherung und Erweiterung der Rest-Heideflächen kommt man um das Sägen nicht herum, dafür sind die Gehölze zu hoch aufgewachsen. Und der Besucherdruck am Sandberg ist enorm, vor allem die Hundebesitzer sind ein ziemlich lautstarkes und uneinsichtiges Volk. Und außerdem fehlte natürlich das Geld für Maßnahmen, und so ein kleines bisschen auch der Wille der Verwaltung.
Aber jetzt: Mittlerweile gibt es am Sandberg ein vom Hildener Stadtrat abgesegnetes Maßnahmenkonzept (MAKO) – früher hießen solche Sachen noch Pflege- und Entwicklungsplan. Und damit das MAKO mal ein bisschen Schwung bekommt, haben AGNU-Aktivisten, verstärkt von Hildener Naturschützern und Mitarbeitern der Biostation, bei strahlendem Wetter mal wieder einige Stückchen Hildener Heide zurück erobert. Die Schafe und Ziegen werden sich im Sommer über den frischen Stockausschlag freuen, und im Herst soll dann ein großer Teil der stärkeren Bäume von Profis herausgenommen werden. Daß die Sandberg-Kuppe mal wieder den baumfreien Zustand von 1930 erreicht, ist zwar nicht so bald zu erwarten.
Aber zumindest die Richtung stimmt, und wir bleiben dran!