Hirschkäfer: Kartierung geht weiter
Es gibt im Naturschutz eigentlich nicht allzuviel was richtig Spass macht, meistens kämpft man gegen Planungen, Behördenträgheit, Unverstand und Borniertheit. Abgesehen von den wenigen Momenten wo man kleine Erfolge bei der Arbeit sieht, seis in der Landschaftspflege, beim Vogelschutz oder anderswo, ist Naturschutz normalerweise von der Vergnügungssteuer befreit. Man brasselt so vor sich hin und ärgert sich die meiste Zeit.
Eine schöne Ausnahme vom allgemeinen Frust ist die Hirschkäferkartierung der AGNU, die sich mittlerweile über sechs Jahre erstreckt und die mir jedes Jahr einige Dutzend Anrufe und eine Flut von E-Mails einbringt: Ich habe wahrscheinlich die größte Sammlung unscharfer Hirschkäferbilder überhaupt, und im Mai / Juni steht das Telefon beim Abendessen auf dem Tisch, weil garantiert wieder einer seine Funde meldet.
Der Hirschkäfer-Steckbrief der AGNU Haan wird mittlerweile an vielen Stellen in Deutschland zur Kartierung lokaler Vorkommen genutzt, und auch in diesem Jahr gabs wieder Artikeln in einigen Zeitungen, zum Beispiel in der Vaihinger Kreiszeitung in Baden-Württemberg oder in den Bramscher Nachrichten, das ist ein Ableger der Neuen Osnabrücker Zeitung in Niedersachsen.
Und das beste daran: so wie es sich im Moment darstellt ist der Hirschkäfer nicht so selten wie befürchtet, und lebt keineswegs nur in den Germanischen Eichenwäldern, sondern gerne und verbreitet auch in Siedlungen und Dörfern, auch mitten in der Stadt.