Kaninchenpest – Myxomatose grassiert
Die Myxomatose (Kaninchenpest) grassiert momentan im Kreis Mettmann und den angrenzenden Regionen, eine Viruskrankheit, die fast ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auftritt. Der Erreger ist mit dem Pockenvirus verwandt, Feldhasen sind für die Erkrankung weitgehend unempfindlich. Unternehmen kann man gegen die Seuche nichts.
Das Wetter im Sommer 2014 war zu warm, zu nass, der Altweibersommer schön, bis Anfang November ist weit und breit kein Frost in Sicht. Was uns Heizkosten spart und den Gastwirten volle Kassen beschert, hat für die einheimische Tierwelt eine unappetitliche Seite: Eine erhöhte Insektenpopulation (Mücken, Flöhe) in feuchtwarmen Sommern und im Herbst führt zu einem gehäuften Auftreten der Myxomatose.
Das ursprünglich aus Südamerika stammende Myxomatosevirus wurde in den 60er Jahren in Frankreich gegen eine sogenannte „Kaninchenplage“ eingeführt, ausgehend von diesem Infektionsherd breitete sich die Krankheit innerhalb weniger Jahre über das gesamte mitteleuropäische Verbreitungsgebiet des Kaninchens aus. Die Krankheit wird von Stechmücken und Flöhen verbreitet, je mehr Kaninchen auf engem Raum leben, desto schneller ist die Ausbreitung der Krankheit.
Je nach Virusstamm sterben 20 bis 100 % der einheimischen Wildkaninchen, wichtigstes Merkmal der kranken Tiere sind die geschwollenen Augen, die daraus resulterende Orientierungslosigkeit und mangelnde Scheu der Kaninchen.
Erst mit sinkender Dichte der Kaninchen kommt die Epidemie von alleine zum Erliegen. Sinkende Dichte bedeutet im Moment, dass Uhu, Fuchs und Aaskrähen in den nächsten Wochen einen gedeckten Tisch vorfinden. Die Jäger, die 2012/2013 mehr als 100.000 Wildkaninchen in Nordrhein-Westfalen abgeknallt haben, müssen warten, bis sich die Bestände wieder „wie die Karnickel“ vermehrt haben.