Kellertor I – III im Sommer 2015
Der Sommer ist schon fast vorbei, das verbliebene Sommerloch füllt sich fast von selbst, die Themen liegen sozusagen vor der Haustür.
Kellertor I: Blaumann mit Bart Knappe 10 Jahre sitzt es nun schon auf seinem Sockel am Kellertor, das blaue Männchen mit der hochgereckten Nase. Einst mit großem Tamtam von der Initiative „Haan quer“ aufgestellt, ist es um die Figuren im Stadtbild von Haan heute etwas ruhiger geworden. Das Männchen am Kellertor rostet so vor sich hin, außerdem hat der arme Kerl schon vor mindestens zwei Jahren von einem Kunstliebhaber ein markantes schwarzes Bärtchen verpasst bekommen.
Niemand schaut mehr hin, der ehemals sonnenexponierte und blütenreiche Hang zur Flurstraße ist von Robinien und Traubenkirschen überwachsen. Die Böschung gehört dem Kreis Mettmann, der kümmert sich bestenfalls um die Bankette am Parkplatz, und so wird das einst als neues Logo von Haan propagierte sogenannte „Kunstobjekt“ bald umgetauft in „Ein Männlein sitzt im Walde“.
Kellertor II: Wahlkampf auf der Kreuzung. Früher mal, da gab es eine Zeit in der war das Plakatieren im Außenbereich verpönt, bestenfalls vor der Haaner Kirmes geduldet. Aber es ist Wahlkampf, momentan drängeln vier verschiedene Bewerber in das Amt des Bürgermeisters, und der aktuelle Amtsinhaber will auch nicht abgewählt werden. Pappschilder mit strahlenden, energisch blickenden Damen und Herren verzieren das Stadtbild, und das noch bis zum 13. September 2015, dem Tag der Wahl. Nachdem die SPD ihren fröhlichen Spitzenkandidaten auf eine Großleinwand am Stadteingang postiert hatte, wollte die CDU nicht nachstehen und nahm gleich das „Vorfahrt achten“- Schild am Kellertor-Parkplatz als Aufhängung für ihre so parteilose wie unbekannte Kandidatin. Die hätte auch mal einen Blick in die Stadtsatzung werfen können, denn das Plakatieren bis 15 m vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen ist verboten: In Haan gelten angeblich strenge Regeln fürs Plakatieren. Aber es ist ja Wahlkampf, und so hängen die Werbeplakate vielleicht bald quer in der Fahrbahn. Hoffentlich gibt es keine Stichwahl, sonst geht das noch zwei Wochen länger so. Man stelle sich nur einmal vor, die Verwaltung (angeführt vom Amtsinhaber) verpasse der jeweiligen Partei wegen der klaren Ordnungswidrigkeit am Kellertor ein ordentliches Bußgeld: Ein herrliches Sommer- und Wahlkampfthema!
Kellertor III: „Letzte Hundkackwiese vor der Autobahn“, so ähnlich hätte man den Zustand der großen Freifläche am Kellertor in den letzten 15 Jahren beschreiben können. Fahrradfahrer, Modellflieger, Bumerang-Workshop, Ballon-Startplatz, Weihnachtsbaum-Verkauf – die Kellertor-Wiese war der Tummelplatz für allerlei Aktivitäten. Mit Sicherheit die ekligste war aber der ständige Hundekackverkehr.
Die als Heuwiese genutzte Fläche wurde zunehmend zu einer Art öffentlicher Toilette für alle die noch mal rasch Gassi gehen wollten oder mussten. Auto auf den Parkplatz, Tür auf, Hund raus, am besten selbst im Wagen sitzen bleiben und telefonieren, Hund nach ein paar Minuten herpfeifen und weiterfahren – Normalfall am Kellertor. Hundeschule mit 15 Personen auf „begleitetem Spaziergang“ mitten auf der Mähwiese, begleitet von Hundetrillerpfeifenkonzert – ebenso normal. Und so kam was kommen musste: Der Pächter der Wiese und ordentlich betuchte Besitzer des angrenzenden Reitstalls hatte keine Lust seine teuren Reitpferde mit verschmutztem Heu zu füttern, und jetzt steht rund um die Wiesen am Kellertor ein stabiler, hoher Zaun, und das ist auch gut so!
Liebe Plakatierungsgeplakte,
da wir zur Kommunalwahl 2014 bereits feststellen durften, dass es Bewerber gibt, die weder die Plakatierungssatzung der Stadt Haan respektieren, noch bis 50 zählen konnten, denn nicht mehr Plakate hätten auf dem gesamten Stadtgebiet im öffentlichen Bereich aufgehängt werden dürfen, versuchten wir dieses Jahr im Vorfeld zu sensibilisieren und zu klären.
Die Antwort der Verwaltung am 09.06.2015, hier nachlesbar: http://www2.haan.de/bi/to0050.php?__ktonr=7834 war sehr ernüchternd!
Zitat: „…das Wahlamt erwartet von jeder Kandidatur als potentielles Stadtoberhaupt einen verantwortungsvollen Umgang mit den zugelassenen Werbemöglichkeiten. Dies setzt eine Selbstbeschränkung auf das erforderliche Maß und die Ausübung einer Vorbildfunktion voraus, so dass kein Anlass für Bürgerbeschwerden aufgrund einer massiven Plakatierung bestehen muss. Im Übrigen geht die Verwaltung im gebotenen Umfang Beschwerden nach, ….“
Nach gut zwei Wochen Camping in Istrien kam ich gestern Abend in ein extrem plakatiertes Haan zurück. Offensichtlich kamen noch nicht viele Beschwerden bei der Verwaltung an, damit dort „im gebotenen Umfang“ diesen nachgegangen wurde.
Sollte eins „meiner“ Wahlplakate versehentlich falsch aufgehängt worden sein, bitte Info an meike.lukat@wlh-haan.de
Ich kümmere mich dann sofort darum.
Viele Grüße
Meike Lukat
– BM-Kandidatin der WLH-
http://www.facebook.com/meikelukat