Kirschen an Weihnachten

Kirschen an Weihnachten

Im Leibnitz-Journal stand ein interessantes Interview mit einem Professor Gerstengarbe vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der sich mit Klimamodellierung etc. beschäftigt. Ich fand das endlich mal eine handhabbare Zusammenfassung, wie die Modellrechnerei der Klimaforscher funktioniert. Ein Zitat daraus:
„Momentan befindet sich das Klima in einem Übergang, von einem Zustand, der relativ stabil war, zu einem anderen. Dann nehmen die Extreme zu – und zwar in beide Richtungen. Ähnliches wurde beim Übergang vom Mittelalterlichen Klimaoptimum zur Kleinen Eiszeit beobachtet, also um 1250 bis 1450. Die Aufzeichnungen berichten von Jahren, in denen die Ostsee bis einschließlich Mai komplett zugefroren war. Auf der anderen Seite gab es ein Jahr, in dem zu Weihnachten im Elsass Kirschen geerntet wurden.“
Das kann ja heiter werden. Ausserdem gibts dort eine Ankündigung für den Start des Webportals „Klimafolgenonline“, mit dem man ab Mitte 2012 bis auf Kreisebene Prognosen über den Temperaturverlauf geben will. Die Potsdamer sind mit ihren Modellen mittlerweile angeblich bei einer Ortsauflösung von 3×3 Kilometern – die Rechenzeit für einen Durchlauf des dynamischen Modells beträgt allerdings 3 Monate.
Das ganze Heft gibts als Download unter http://www.wgl.de/?nid=jou&nidap=&print=0.
Das Weltuntergangs-Bild oben  (wenn´s nicht zu  sehen ist hier klicken) stammt übrigens vom 25. November 2011, 8.45 Uhr, aufgenommen im Spörkelnbruch in Haan, und ist ein ganz gewöhnliches Morgenrot. Der November 2011 war der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881. Das kann wegen mir so bleiben: Bei der Sonnenscheindauer gabs mit 95 Stunden gegenüber dem Mittelwert von 53 Stunden ein Plus von 75 Prozent.