Ordnungswahn im öffentlichen Grün
Gruiten ist schon ein komisches Pflaster. Hier wird aufgeräumt, komme was da wolle.
Egal ob es die Vorgärten und Fenster mit den schmucken Balkonkästen sind, alles ist odentlich, sogar der Dorfanger sieht aus wie geleckt.
Die Gruitener Wutbürger bringen am Ende sogar den Kreis Mettmann dazu, dass die Jungs mit den orangen Jacken den Müll der Autofahrer wie früher zuerst aus dem Graben pflücken, und erst danach das Gras im Graben häckseln! Beschlossene Sache im Planungsausschuß des Kreises! („Erst einsammeln – dann schreddern“, nachzulesen in der WZ vom 28. Mai 2013) Sonst sieht das nämlich schäbbig aus, die ganzen zerfetzten Mc-Donalds-Tüten und Pappbecher verschandeln den Straßengraben, das geht in Gruiten gar nicht!
Und überhaupt das ganze Unkraut an den Straßen – auch nicht zu ertragen! Also zog ein wütender Gruitener aus und rückte der Verkehrsinsel am Hasenhaus, mitten in der schönen neuen Ortsumgehung, zu Leibe. Und das nicht etwa mit der Sense, sondern gleich mit der Pestizidspritze. Das wäre ja noch schöner wenn da mitten zwischen den Autos noch in paar Pflanzen wachsen dürfen! Weg damit – endgültig! Oder waren es doch am Ende die bösen Buben vom Bauhof, die erst mal das Unkraut abgespritzt haben, damit man den Müll besser sieht?
30 Mai 2013