Vorbildliche Pflege für Spitzenarten
In Deutschland unvorstellbar, in den benachbarten Niederlanden gelebte Realität: Zur Pflege der letzten offenen Sandrasen in Kootwijk bei Appeldorn rufen die Naturschützer zusammen mit der Forstbehörde (Staatsbosbeheer) im Nachbarland auf, am 16. März wird dort von der Vlinderstichting (Schmetterlingsstiftung) ein großer Event zum Erhalten und Freistellen von Sandflächen geplant.
Zielgruppe für die Helfer sind nicht unbedingt Mitglieder der Naturschutzorganisationen, sondern die bei uns so ungeliebten Geocacher (Mehr dazu). Dazu gibts perfekt aufbereitetes Informationsmaterial mit wissenschaftlichen Darstellungen über die wichtigste, in den Niederlanden vom Aussterben bedrohte Leitart der Sandtrockenrasen: Kleine Rostbinde – Hipparchia statilinus.
Von wegen Geheimhalten von Fundorten, Betretungsverbot etc.? Im Gegenteil! Wenn ich es richtig verstanden habe wollen die Aktivisten unter dem Motto: „Aan de slag op 16 maart“ möglichst viele Helfer zusammentrommeln, um die von Verbuschung und Stickstoffeintrag bedrohten offenen Sandflächen zu vergrößern – d.h. es wird entbuscht und geplaggt. Und das mitten in der sogenannten Brutzeit (nach dem 1. März) und in einem der wertvollsten NSGs des Nachbarlandes. Es juckt mich in den Fingern mir das mal selbst aus der Nähe anzuschauen bzw. mitzumachen!
Am liebsten wäre mir das natürlich wenn es derartige Biotope vor der eigenen Haustür gäbe: Offene Sandflächen gab´s hier zuletzt in der Hildener Heide vor etwa 100 Jahren, die nächsten derartigen Lebensräume in Deutschland liegen in Ostwestfalen in der Senne.