Wilde Bienen auf dem Sandberg
Das Nachbereiten der Pflegeeinsätze des Winters gehört zu den angenehmen Dingen im Naturschutz: Erfolgskontrolle muss sein, und macht vor allem dann Spaß wenn der Erfolg direkt sichtbar ist.
Auf der Kuppe des Sandbergs haben wir im Winter kräftig geholzt, und wer sehen will wozu das gut ist, dem empfehle ich für Ostern 2012 einen Spaziergang über den Rest der Hildener Heide, bei halbwegs sonnigem Wetter.
Die gesamte Kuppe ist praktisch eine einzige Wildbienenkolonie, hier finden sich hunderte von Nestern verschiedener Wildbienenarten aus Gattung Andrena, die Anfang April an ihren Wohnröhren herumgraben und ihre Brutzellen mit Pollen von Weide, Schlehe und anderen Blütenpflanzen verproviantieren. Dabei nutzen die Tiere auch die vor kurzem mit AGNU- und Biostations-Hilfe freigestellten sonnenexponierten Hangflächen. Besonders zu Anfang der Flugzeit schwärmen die Männchen dort auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen in Massen dicht über dem Boden herum.
Übrigens: Daß man für die Bestäubung von Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen unbedingt Honigbienen bräuchte, ist ein altes Märchen. In einer halbwegs naturnahen Landschaft werden Blüten genauso gut von solitär lebenden Wildbienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen bestäubt. Und außerdem können sich immer nur ein Bruchteil der Blüten zur Frucht entwickeln, sonst würde in kurzer Zeit jeder Obstbaum unter der Last zusammenbrechen.
Beste Lebensräume für solitäre Bienenarten sind warme, weitgehend vegetationsfreie sonnenexponierte Flächen mit sandigem Untergrund, aber auch warme Lehmkanten an Wegen und in Lehm- und Sandgruben. Zahlreiche weitere Arten leben in alten Käfergängen in stehendem Totholz und lassen sich auch leicht im eigenen Garten ansiedeln. Wer Nisthilfen anbieten will findet im Internet reichlich Anleitungen dazu, zum Beispiel bei www.tierkunde.de