Es gibt zahllose kleine Flächen die man mit entsprechendem Gerät in Schuß halten könnte. Dank großzügiger Spenden sind wir da jetzt ein Stück weiter gekommen.
In Schuß bedeutet blütenreich, nährstoffarm, insektenfreundlich, kleinteilig, auch mal zu unterschiedlichen Zeiten gemäht, das ganze Programm der Biotoppflege halt. Und mit schonenden Werkzeugen hergestellt, die möglichst wenig Frösche, Heuschrecken und anderes Getier während der Pflege in Stücke säbeln.
Ein Balkenmäher, das ist nach allgemeiner Ansicht das schonendste und gleichzeitig effektivste Gerät für solche Einsätze. Und zwar einer mit dem wir ohne großen Aufwand auch kleine Flächen pflegen können. Handlich, wendig, leicht, so dass er vielleicht sogar hinten in den Kombi passt.
So ein Ding wünsche ich mir schon lange! Leider waren halbwegs professionelle Geräte bisher für das AGNU-Budget deutlich zu teuer. Als ich dann allerdings die Fotos der BUND-Gruppe Bochum zu Gesicht bekam, da gabs kein Halten mehr. Die Bochumer betreuen seit fünf Jahren eine Streuobstwiese in Bochum-Laer, die Gruppe unter professioneller Führung von Corinne Buch und Armin Jagel setzen dort geradezu modellhaft alles um was man so machen kann zum Thema Artenvielfalt. Und sie haben genau das Ding, das mir vorschwebte!
Und wenn man sich wirklich etwas wünscht, dann gehts auf einmal doch! Bei einer der zahlreichen Begehungen unserer „Ökowiese“ in Krickhausen war der Wuppertaler Top-Fotograf und Unternehmer Klaus Tamm mit dabei, und die Wiese zeigte sich von ihrer besten Seite: Es krabbelte und summte überall, und wir sprachen übers Pflegen im allgemeinen und Geräte, Kosten und was man so machen könnte.
Klaus Tamm war mir schon ein Begriff, im Zimmer meiner Tochter hing lange ein großformatiges Foto von ihm, darauf sind junge Uhus zu sehen, fotografiert in den Steinbrüchen in Wuppertal. Was ich vor dem Treffen nicht wußte: Die Erlöse der Fotos gehen in die Aufwind gemeinnützige GmbH für Natur- und Umweltschutz, und diese wiederum fördert zahlreiche Naturschutzprojekte mit Spendenmitteln. Kurz zusammengefasst: Am Tag nach der Begehung war eine großzügige Aufwind-Spende auf dem AGNU-Konto, die Biologischen Station Haus Bürgel legte auch noch etwas dazu, und ein paar Tage darauf war der Balkenmäher bestellt.
Und dann hieß es warten! Während Hoteliers und Gastronomie Ebbe in den Kassen hatten, waren die Baumärkte leergefegt, Gartengeräte nicht zu haben. Die Kehrseite der Coronakrise im Sommer 2020 waren lange Lieferfristen bei allem, was mit Garten auch nur halbwegs zu tun hatte. Der neue Hornbach-Chef Erich Harsch konnte sein Glück nicht fassen, denn „Pools waren so schnell weg wie andernorts das Toilettenpapier“, und Balkenmäher gabs auch vorerst keine mehr.