Ein schöner Fund!

Ein schöner Fund!

„Ein schöner Fund“!

Das war der Kommentar des Validators für Pilze, Prof. Dr. Björn Sothmann, nachdem ich den „Braungrünen Zärtling“ bei einer Begehung am 15.10.2024 im Innenbereich der Grube 7 gefunden, fotografiert und bei „Observation“ gemeldet hatte. Wie häufig in der Welt der Pilze gibt es verschiedene Arten, die äußerlich absolut gleich aussehen und nur mikroskopisch exakt bestimmt werden können. Das war auch hier der Fall, denn die Unterschiede sind nur an der Größe der Sporen erkennbar, kommentierte der Validator.

Wir haben uns dann kurzerhand zu einer Grubenbegehung verabredet, um zu erkunden, welche Arten hier wachsen und um einige Fruchtkörper für die Bestimmung des „Braungrünen Zärtlings“ zu entnehmen. Ich habe bei unserer Exkursion sehr viel über die Vorgehensweise bei der Pilzbestimmung gelernt.

Foto: Jürgen Jaeger, Braungrüner Zärtling (Entoloma verae)

Bestimmung per App

Leider sind die Ergebnisse der Pilzbestimmungs-Apps, inklusive „Obsidentify“, häufig falsch. Das ist auch sehr einleuchtend, da mansche Arten nur aufgrund des Geruchs, andere wiederum nur mikroskopisch oder mittels genetischer Sequenzierung bestimmt werden können. Viele Arten sind Mykorrhizapilze zu jeweils einer bestimmten Baumart. Außerdem kann die Bodenbeschaffenheit (z. B. kalkhaltig) oder die Höhenlage des Fundortes maßgebend für die Bestimmung des Pilzes sein. Alle diese Eigenschaften können von den Bilderkennungs-Apps nicht genutzt werden.

Nur Pilzarten mit markantem Aussehen werden gut und sicher von den Apps erkannt.

Der wissenschaftliche Name dieser grünen Rötlingsart kann „Entoloma incanum oder verae“ sein.
Das Ergebnis der Mikroskopie liegt jetzt vor.

Foto: Björn Sothmann, Sporen des Entoloma verae

Nachbestimmung durch Mikroskopie

Bei diesem Pilz handelt es sich um den Entoloma verae, ein Art, die 2021 erstmals in Russland gefunden und beschrieben wurde. Sie ist offensichtlich auch in Mitteleuropa heimisch. Bisher wurde diese Art als Entoloma incanum kartiert. Deshalb kann derzeitig keine Aussage über die Arten-Fundort-Häufigkeit gemacht werden. Beide Arten sind selten und kommen nur in Kalkgebieten vor.
Durch die gemessene Sporengröße von 8,2-10,5 µm x 4,4-6,1 µm bei einem Längen-Breite-Verhältnis von 1,5 -1,9 (siehe Foto) handelt es sich um den Entoloma verae.

Vielen Dank an Björn Sothmann für die genaue Analyse der Pilzfunde.

Weiter Information zum Pilz durch Anklicken des Bildes!

Foto: Jürgen Jaeger, Zierliche Koralle (Ramaria gracilis)

Weitere Funde

Während unserer Begehung haben wir noch einige Pilzarten, wie beispielsweise den Stumpfen Saftling (Hygrocybe chloraphana) und den Körnchen Röhrling (Suillus granulatus) gefunden. Diese Arten sind häufig. 

Besonders erfreulich war der Fund, der sehr selten vorkommenden Zierlichen Koralle (Ramaria gracilis). 

Alle diese Funde wurden mikroskopisch untersucht.

Achtung!!!  Niemals Pilze für den Verzehr aufgrund einer App-Erkennung verwenden.

Titelfoto: Jürgen Jaeger

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