Foto-Aktion im Sedimentationsbecken der Grube 7
Kurz vor Ende der Orchideenblüte haben wir, das sind Hans-Werner, sein Schulkamerad Klaus Storsberg, der auf unserer letzten Jahreshauptversammlung den Vortrag über das Leben in reaktivierten Mooren gehalten hatte und ich, eine Wanderung ins Sedimentationsbecken unternommen, um die im Moment blühenden Sumpf-Stendelwurzen (Epipactis palustris) zu fotografieren. Diese Orchideenart fehlte noch im Fotoarchiv von Klaus Storsberg.
Während dieser Aktion habe ich die Orchideen noch einmal nachgezählt, da sie aufgrund des Regens in den letzten Tagen einen kräftigen Wachstumsschub bekommen haben. Dieser Regen war für alle später blühenden Pflanzen Gold wert. Die Anzahl hat sich deutlich gegenüber der letzten Kartierung vor zehn Tage erhöht und erreicht annähernd wieder die Vorjahreswerte von ca. 130.
Zurzeit beginnt die Blühphase des Rundblättrigen Wintergrüns (Pyrola rotundifolia), des Echten Tausendgüldenkrauts (Centaurium erythraea) und der Kleinen Braunelle (Prunella vulgaris), der Blume des Jahres 2023.
Diese Pflanzenarten tragen dazu bei, dass man hier im Augenblick sehr viele und schöne Insekten findet.
Neben Tagpfauenauge (Aglais io), Ochsenauge (Maniola jurtina) und Grünader-Weißling (Pieris napi) sind mir insbesondere die vielen Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) aufgefallen, die sich hier offensichtlich sehr heimisch fühlen.
Wie der Zufall es wollte, konnte ich eine weibliche Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) fotografieren, die genau vor meiner Kamera posierte.
Als Besucher hat man den Eindruck, dass hier in diesem Biotop die Natur noch in Ordnung ist.
Dieser Eindruck trügt jedoch, denn über das ganze Jahr betrachtet, hatten wir aufgrund der Trockenheit, große Einbußen bei den Anfang Juni blühenden Orchideenarten, wie dem Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) und dem Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii / maculata).
Somit bleibt uns mal wieder nur die Hoffnung auf ein klimatisch ausgewogeneres Jahr 2024.
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