Schuhe putzen für den Feuersalamander

Feuersalamander, Haan, Grube 10. (Foto: Dahl)

Saubere Schuhe schützen Salamander: Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist durch die Salamanderpest bedroht. 2013 wurde der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz: Bsal) an toten Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien entdeckt. Inzwischen ist er auch in Deutschland angekommen. Während beim Feuersalamander die Infektion fast immer tödlich endet, können Molche erkranken, sterben aber nicht zwangsläufig.

Der Feuersalamander ist in Deutschland noch weit verbreitet, doch wegen seiner versteckten nachtaktiven Lebensweise ist er vielen noch nie begegnet. Deutschland hat für den schwarz-gelben Lurch eine hohe nationale Verantwortlichkeit, da ein großer Teil der weltweiten Population dieser Art hier vorkommt.

2018 ist ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gestartet, um die tatsächliche Ausbreitung von Bsal in Deutschland und die Entwicklung infizierter Salamander- und Molchbestände zu erforschen. Außerdem werden Maßnahmen erarbeitet, um eine weitere Verbreitung des Erregers in wildlebenden Beständen von Amphibien zu verhindern.

Ziel des FuE-Projektes ist es, zu bestimmen wie, wo und in welcher Geschwindigkeit sich Bsal bei Feuersalamandern im Freiland ausbreitet, um eine erste Gefährdungsbeurteilung heimischer Feuersalamander-Populationen und weiterer betroffener Amphibienarten abgeben zu können. Zudem sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um eine weitere Verbreitung des Erregers in wildlebenden Beständen von Amphibien zu verhindern.

Das Projekt appelliert dabei auch an Bürgerinnen und Bürger. Mit sauberen Schuhen können alle, die gern in der Natur unterwegs sind, einen Beitrag zur Verhinderung der Übertragung von Bsal leisten: Denn Menschen könnten den Pilz beim Waldspaziergang, Wandern oder Radfahren im Gelände unbewusst verbreiten. Die Sporen des Pilzes haften auch an Schuhen und Reifen und können so in andere Gebiete weitergetragen werden. Alle sollten ihre Schuhe und Reifen nach dem Ausflug daher gut durchtrocknen lassen, die Schuhe und Schuhsohlen mehrere Stunden UV-Licht (z.B. direkte Sonne) aussetzen oder desinfizieren.

Nach dem Aufsuchen von Amphibienlebensräumen sollte man vor einem Ortswechsel sein Schuhwerk und alle Gegenstände, die mit Wasser oder feuchtem Bodengrund in Berührung gekommen sind, säubern und desinfizieren. Dies gilt ganz besonders für Personen, die sich speziell mit Amphibien beschäftigen und mehrere Standorte direkt hintereinander aufsuchen.

Mehr zum Projekt und Hinweise zur Schuhhygiene: http://www.bfn.de/…/spezifische-gefaehrdungsursachen/bsal

Ungeklärte Totfunde von Feuersalamandern und Molchen oder gar Massensterben sollten fotografiert und sofort der Koordinatorin und dem Koordinator des FuE-Projektes gemeldet werden:

Kathleen Preißler: Universität Leipzig kathleen.preissler[ätt]uni-leipzig.de

Philipp Böning: Universität Trier boenig[ätt]uni-trier.de

 

Text: Bundesamt für Naturschutz