Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) Foto: Joop van de Sande
Die gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
Diese hübschen Bienen stellen manches farblose Tierchen in den Schatten: Mit leuchtend rostrot-pelzigem Hinterleib und sonst schwarz haarig und weißem Bart – plötzlich fliegen sie vor ihrem Bienenhotel umher – wohl gemerkt, das sind die Herren. Die Damen lassen noch auf sich warten.
Wer ein Bienenhotel im Garten oder auf dem Balkon sein Eigen nennt, hat im Frühling seine Freude daran. Man kann sie hautnah beobachten, sie stechen nicht! Die Weibchen erblicken etwas später das Licht der Welt (4-12 Tage), was nicht heißt, dass sie nicht schon lange geschlüpft wären in den Brutröhren, nur ist es dort dunkel!
Nach Paarung erwartet die Weibchen viel Arbeit. Sie legen ein Ei in die Tiefe einer Brutröhre, versorgen es mit Pollen, machen aus feuchter Erde oder Ton mit Speichel vermischt eine Trennwand und errichten so eine mit bis zu 12 Brutzellen bestehende Brutröhre. Danach herrscht für diese Art zumeist Ruhe am Bienenhotel – es sei denn, ein hungriger Vogel beginnt von außen an die Brut zu kommen. Darf er. Ist Natur!
Gehörnte Mauerbienen werden in einigen Ländern als Bestäuber für Mandel- und Kernobstplantagen eingesetzt. Ihr Nutzen auch für Wildblüten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.